Ritt mit den Islandpferden

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Mein erstes tolles Pony

Wassertölt und andere Gangarten
Erster Tag - 22. Juli 2011
Nachdem ich eine super Fahrt hinter mir hatte, kam ich mit Sena sehr entspannt am Start im Ort Peiting an. Die erste Nacht im Auto hinter mir ging es am nächsten Tag los. Wir waren so ungefähr 25 Reiter an diesem Tag und auch an den noch kommenden. Sena war am Anfang etwas nervös und musste erst ihre Position und ihr Tempo innerhalb der neuen Gruppe finden. Bei so einem großen Ereignis und großer Teilnehmerzahl kann man einfach nicht so reiten wie zuhause. Man muss das Tempo mitgehen, das die anderen reiten und schauen wie man nur irgendwie hinterherkommt. Und zwar entspannt hinterher kommt. Nach einiger Zeit war unsere Position gefunden: Schlusslicht. Was ich sehr angenehm fand und Sena auch. Sie macht es sehr nervös, wenn andere Pferde ihr am Schweif kleben. Den ganzen Vormittag dauerte es bis Sena ihr Tempo und ihren legendären Wanderschritt gefunden hatte. Dann war sie bereit für die noch folgenden Tage. Bereits an diesem Tag sagte ich mir: gut, dass mein Kleiner nicht dabei war. Es wäre für ihn noch zu früh gewesen, in einer so großen Gruppe mitzulaufen. Das Wetter machte uns allen keinen Spaß und ich erfand spontan eine neue Gangart beim Wanderreiten: Wassertölt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie das wohl aussah. Sprich: viel Regen mussten wir ertragen. Entlang der Ammer auf tollen Wegen ging es in Richtung unseres Abendquartieres: einem Kaltblutpferdehof in Polling.

Pack den Regenmantel ein, nimm dein kleines Tölterlein
Zweiter Tag - 23. Juli 2011
Der zweite Reittag veranlasste mich spontan dazu, einen alten Schlagerhit umzubenennen. Sprich: Dauerregen. Und zwar ohne Pause. Da war auch die beste Regenkleidung irgendwann mal durch. Bei den Osterseen umritten wir die Sumpfgebiete und mussten an der Loisach eine Wasserüberquerung bewältigen. Was einfach nur ein kleines Abenteuer war, aber total schön. Sena wurde im Laufe des Tages immer ruhiger und konnte entspannt tölten, traben oder Wassertölten! Letzteres machte sie ziemlich oft an diesem Regenmanteltag. Wir freuten uns rießig auf den Abend an unserem heutigen Quartier. Es erwartete uns ein freundlicher Empfang und ein tolles Fest in Ramsau. Nass angekommen, Pferde versorgt auf den Weiden untergebracht und sich getrocknet, genossen wir einen fröhlichen Abend mit leckerem Essen, netten Pferdeleuten und schönen Unterhaltungen. Morgen ging es dann weiter Richtung Waakirchen.

Schönes Tölz
Dritter Tag - 24. Juli 2011
Das war eigentlich fast das einzige was an diesem Tag schön war. Vielleicht auch, weil ich bekannte Wege ritt und so auch heimatliche Gefühle entstanden. Denn so konnte ich den Dauerregen fast ignorieren, na ja bis der Regen halt dann doch letztendlich durch die Regenkleidung hindurchkam und sich bemerkbar machte. Aber es ging weiter in schöner Landschaft zur Mittagsrast beim Landgsthof "Bei" in Greiling, einem Vorort von Bad Tölz. Dort wurden wir mit unseren einheitlichen roten Stafettenritt T-Shirts und Fahnen vom Bürgermeister empfangen und begrüßt. Bei einer Brückenüberquerung an der Isar scheuten einige Pferde kurz vor den Geräuschen, die die Brücke beim Berühren mit den Hufen machte. Aber letztendlich sind wir alle heil und trocken hinübergekommen. Weiter ging es in Richtung Abendquartier, dem Hofgut Allerer bei Waakirchen. Übrigens war das Übernachten im Auto durchaus annehmbar. Du wachst zwar viel zu früh auf, es ist etwas unbequem zu liegen, manchmal ist es auch recht kalt (Sch... Regen) usw. aber, du siehst beim Aufwachen Pferdeköpfe aus den Boxen rausschauen. Wer hat das schon? Ich hatte an diesem Abend nämlich direkt an der Stallgasse des Hofgutes geparkt.

Von kleinen Wunden und großen Freuden
Vierter Tag - 25. Juli 2011
Letzter Tag. Als wir vom Allerer weg ritten, sah ich ein bekanntes Auto am Hof stehen. Es war mein Hufschmied, dem ich freundlich hinterher rief, dass Senas Eisen hervorragend hielten. Des weiteren bemerkte ich, dass Sena deutlich abgenommen hatte. Was nach einer viertägigen Tour keine Ausnahme bei ihr war. Genauso wie ihre geschwollenen Gelenke, die sie immer hat bei so einer Belastung. Aber Moment mal, was war denn das? Die Sonne kam raus und wir kamen mal alle trocken los. Was für eine Freude. Eine große Freude! Manche Reiter zogen aus Protest gegen den Regen schon vorsichtshalber keine Regenhose an. Ich machte auch mit. Wir hatten halt alle die Hoffnung, dass es den ganzen Tag so blieb. Und... wir hatten tatsächlich den ganzen Tag keinen einzigen Regentropfen. Es ging in Richtung Mietraching in den Landkreis Rosenheim. Der Weg war an diesem Tag sehr schlecht. Viel Beton und zur Entlastung der Pferde stiegen viele ab. Aber zum Glück hatten wir die Möglichkeit am Rand auf dem Grasstreifen zu reiten. Deshalb ging auch das ganz gut. Sena war am vierten Tag so entspannt, dass ich sie am Halfter reiten konnte, was gut zur Maulschonung ist. Das letzte Stück hatten wir tolle Wege: Welche mit Grasmittelstreifen und ewig lang. Die hatte ich zuletzt in Unterfranken gesehen. Wieder eine große Freude! Wir ritten an der Mangfall entlang und kleine Anstiege hoch. Einmal, als wir die Pferde einen Berg hinunter führten, stolperte Sena und fiel hin. Dann hatte sie zwei kleine Wunden an den Beinen die bluteten. Aber sie lahmte nicht und lief munter weiter. Wenig später riss ich mir meine Reithose an einem Stacheldraht auf. So hatte auch ich eine kleine Wunde am Bein. Aber sonst sind wir gut angekommen und verabschiedeten uns schweren Herzens von den anderen Reitern, die noch nach Österreich weiter ritten. Wegen freundlicher Hilfe eines Mitreiters war mein Gespann (Auto und Hänger) schon am Ziel meines Rittes angelangt. Was äußerst hilfreich war. So musste ich nicht mehr zurück fahren und es erst holen, sondern konnte gleich nach Hause fahren. Inzwischen war ich auch schon ein kleiner Meister im "Schnellpaddock auf- und abbauen" geworden, da wir ja jeden Tag für unsere Pferde ein schönes Schlafquartier bauen mussten. Schön wars! Ich hab so ein tolles Pferd, ich liebe sie über alles!

Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich nicht so viele Fotos gemacht habe. Bei dem Regen immer die Kamera auszupacken, war unmöglich! Aber in der Bildergalerie sind einige, die ich mit dem Handy gemacht hab.

Eure Katja

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